Dieser zweite Band der "Gesammelten Schriften" führt die wichtigsten Arbeiten von Hans Maier zur politischen Theologie und zu den Politischen Religionen zusammen. Kaum ein anderer deutscher Denker hat nach 1945 mit vergleichbarer Intensität die Frage umkreist, wie Religion in der modernen Welt politisch wirksam ist und sein kann. Maiers Absage an die Forderung einer umfassenden Politisierung der Kirche wird hier ebenso begründet wie seine Kritik an einer politischen Theologie, die aus der Einheit im Glauben eine Einheit im politischen Handeln der Gläubigen ableiten will.
Mehr noch als Maiers liberales Plädoyer für die Pluralität des Politischen haben seine Beiträge zur Analyse der Politischen Religionen auch internationale Beachtung gefunden. In Aufsätzen, die grundlegend für das Thema geworden sind, spürt Hans Maier den religiösen Deutungsmustern nach, mit denen die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts erklärt worden sind - und macht zugleich deutlich, daß der "Islamismus" nicht vorschnell mit Kommunismus und Faschismus auf eine Stufe gestellt werden darf, weil er - anders als diese - eine wirkliche Religion ist.
Mit einem Nachwort von Michael Burleigh.
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