Dieser Band gilt dem frühen Klassizismus und damit vor allem der Symbolfigur der Epoche: Johann Joachim Winckelmann, ferner dem zu seiner Zeit ebenfalls einflußreichen Anton Raphael Mengs und den ersten kritischen Reaktionen, die nirgendwo so zugespitzt in Erscheinung treten wie im Werk Wilhelm Heinses. Diese Trias repräsentiert den kleineren Teil der deutschen Ästhetiker, der sich nicht mit Postulaten begnügte, sondern sich auf den Weg in Künstlers Lande machte. Bei Winckelmann liegt der Schwerpunkt auf den Schriften von 1755/56 (Gedanken, Sendschreiben, Erläuterungen), die ihren Verfasser fast über Nacht berühmt machten. Es schließen sich die »Statuenbeschreibungen« der für den Klassizismus bereits kanonischen Vorbilder an, denen aber erst Winckelmann jene Evidenz zusprach, welche die führenden Köpfe von nun an bewegen sollte. - Von Mengs werden seine Gedanken die Schönheit, ein Versuch zur Neubegründung der klassischen Kunst, erstmals umfassend kommentiert und ausgelegt. - In den Gemäldebriefen von Wilhelm Heinse schließlich zeigt sich, wie weitgehend die klassizistisch dominierte Kunstliteratur der Zeit ein Feld der Auseinandersetzung und der produktiven Widersprüche ist.
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