Der erste Lyrikband der Birken-Ausgabe stellt der interdisziplinären Frühe-Neuzeit-Forschung ein bislang unzugängliches Textcorpus zur Verfügung. Zwar stehen die Gedichte dieser ersten der fünf handschriftlichen Lyriksammlungen Birkens, seine Liebes- und Freundschaftsgedichte, in den Traditionszusammenhängen der Zeit, der Allegorese, der Bukolik, des Petrarkismus, des aemulatio-Schemas; sie sind aber darüber hinaus von einer überraschenden, geradezu modern anmutenden Subjektivität und einer beeindruckenden Themen- und Formenvielfalt. Vor allem aber: Sie sind, ob ― zu einem nicht ganz kleinen Teil ― zu Lebzeiten des Autors gedruckt oder ungedruckt, völlig unbekannt und eröffnen der Forschung neue Perspektiven. Während im ersten Teil der Sammlung Erotisches dominiert, vor allem Birkens langjähriges Werben um eine Adelsdame, ist der zweite Teil eine eindrucksvolle Dokumentation der Geschichte des Pegnesischen Blumenordens, weit über das bisher literarhistorisch Kodifizierte hinaus. Zu allen zu Lebzeiten Birkens gedruckten Gedichten der Sammlung werden im Kommentarteil Nachweise geliefert und Abweichungen der Druckfassungen dokumentiert. Zur Kommentierung wurden der epistolographische und diaristische Nachlaß Birkens und andere zeitnahe Quellencorpora ausgewertet. Die Edition wird eingeleitet durch die erste Darstellung der Geschichte des Birken-Nachlasses, der Birken-Philologie und der Bemühungen um eine Werkausgabe.
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