Wie fanden kabbalistische Literatur und ihre Elemente ihren Weg auf die Leinwand? Wie wurden jüdische mystische Themen und Motive in Spielfilmen - von der Stummfilmzeit bis zur Gegenwart - weltweit verarbeitet? Diese Studie zeigt, dass Filme genauso eine Quelle zum Judentum sind wie ein mittelalterlicher Midrasch. Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf dem amerikanischen Kino, von Paul Wegeners Golem-Filmen bis zu David Aronofskys »Noah« (2014). In den vorgestellten Filmen ist die jüdische Mystik keineswegs nur Beiwerk. Vielmehr stellen die Filme in ihrer Auseinandersetzung mit den kabbalistischen Texten auf intertextuelle Weise einen durch und durch modernen Kommentar zur jüdischen Kultur dar und haben das Bild jüdischer Religion in der Populär-Kultur entscheidend geprägt.
Prof. Dr. Klaus S. Davidowicz lehrt Judaistik an der Universität Wien.