Der Berliner Bildhauer Hans Uhlmann (1900-1975) warvon Oktober 1933 bis Mai 1935 als »Politischer« inhaftiert.Im Gefängnis verfasste er nicht nur ein äußerstlesenswertes Tagebuch, sondern entwickelte Ideen zuPlastiken aus Draht. Nach seiner Entlassung verwirklichteer diese, fotografierte sie und zerstörte die Werkeanschließend aus Angst vor Entdeckung. Die Fotografienhaben sich erhalten und bilden den Ausgangspunkt füreine Ideengeschichte der Zeichnung im Raum seit dem18. Jahrhundert und ihrer Realisierungen durch MarcelDuchamp, Julio González oder Alexander Calder. Nach1945 prägt die Zeichnung im Raum als Eisenplastik,in Kinetik und Konkreter Kunst wesentlich den zeitgenössischenAußenraum, gefolgt von minimalistischenRauminszenierungen. Beispiele aus jüngster Zeit lassendie Publikation zu einem historischen wie aktuellenPanorama werden.
MICHAEL GLASMEIER (*1951) ist Kunsthistoriker, Essayist, Publizist, Ausstellungsmacher, Schriftsteller und lehrte von 1992 bis 2016 als Professor an den Kunsthochschulen in Weimar, Braunschweig und zuletzt Bremen. Er lebt in Berlin.
ANNELIE LÜTGENS (*1956) ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Publizistin. Sie arbeitete an der Hamburger Kunsthalle, am Kunstmuseum Wolfsburg und leitete von 2011 bis 2022 die Grafische Sammlung der Berlinischen Galerie. Hier kuratierte sie u.a. 2017 die Retrospektive zu Jeanne Mammen.
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