"Das muss doch jeder für sich selber wissen!" - dieser Satz wird nicht selten von Schülerinnen und Schülern im Ethik- und Philosophieunterricht geäußert, auch nach eingehender Diskussion ethischer Problemsituationen. Als Ergebnis ist das unbefriedigend, weil der Eindruck entsteht, als sei gar kein Fortschritt im Unterricht erzielt worden, außer dass man mal "darüber geredet" hätte. Andererseits soll und kann im Unterricht ja in der Regel auch nicht gelernt werden, was jeweils die moralisch "richtige" Entscheidung ist. Wie lässt sich der skizzierte Subjektivismus vermeiden, ohne dabei dogmatische Vorgaben zu machen?
Dieses Unterrichtsmodell kann dabei helfen. Es wird ein begriffliches und argumentationstheoretisches Rüstzeug bereitgestellt, um ethisch relevante Problemfälle methodisch geleitet zu untersuchen - ergänzt um eine kurze Einführung in zwei klassische ethische Theorien. Anhand eines Schemas zur unterrichtlichen Behandlung von Fallbeispielen werden beispielhaft einige Fallanalysen unterschiedlicher Komplexität durchgeführt.
Am Ende gibt es noch immer keine moralisch "richtige" Entscheidung, aber ein Urteilsfortschritt wird klar erkennbar, weil die Schülerinnen und Schüler ihre Überzeugungen vielleicht verändert, in jedem Fall aber besser begründet haben.
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