In der philosophischen Ethik ist "die gute Welt" außer Mode gekommen. Der vorliegende Diskussionsband setzt sich mit Ludwig Sieps "Konkreter Ethik" auseinander. Die "Konkrete Ethik" von Ludwig Siep öffnet sich bewusst hin auf eine Hermeneutik der religiösen und kulturellen Traditionen der Menschheit, sie sucht aber auch in der Auseinandersetzung mit Problemen der Kultur- und Naturethik den Dialog mit dem Forschungsstand der Naturwissenschaften. Methodisch geht die "Konkrete Ethik" von einem Verständnis von Ethik aus, das ihr Ziel nicht in der Ausarbeitung von abstrakten Prinzipien sieht, die es dann nachträglich auf konkrete Probleme zu applizieren gälte. Aus dem hermeneutischen Selbstverständnis seines Ansatzes heraus ergibt sich eine beeindruckende Vielfalt von Fragestellungen. Sie reichen von der Frage nach der Bedeutung von Objektivität und Realität in der Ethik bis hin zu Problemen des reproduktiven Klonens und des Bevölkerungswachstums. Entsprechend vielfältige Ansatzpunkte ergeben sich für eine systematische philosophische Auseinandersetzung mit der "Konkreten Ethik". Im vorliegenden Band diskutieren namhafte Forscher Sieps Thesen, Konzepte, sein Begründungsmodell und seine Auseinandersetzung mit zentralen Themen der Medizin-, Bio- und angewandten Ethik.
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