Für die in Band V/1 publizierten Novellen bringt Band V/2 erstens alle erhaltenen handschriftlichen Textzeugen sowie die Varianten der Drucke, zweitens die Darstellung der Entstehung und Überlieferung samt kurzen Analysen dieser Texte und drittens zu einzelnen Textstellen Erläuterungen, die fast immer aus zeitgenössischen Werken gewonnen sind. Um Eichendorffs Nachlaß ist es schlecht bestellt. Schon bei Lebzeiten des Dichters wurde das meiste vernichtet, und der Zweite Weltkrieg riß erneut große Lücken. So ist vielen Textzeugen nur durch unvollkommene ältere Abdrucke oder spärliche Hinweise (etwa in den Neisser Inventarlisten) beizukommen, und es bedurfte bisweilen berechnender Überlegungen, um sie (relativ) chronologisch zu bestimmen. Vom »Taugenichts« ist zumindest ein erster Entwurf (durch fremde Abschrift) und eine Handschrift der ersten beiden Kapitel erhalten, aber nur für das »Marmorbild« besitzen wir ein reicheres Textkorpus, vor allem eine späte, vollständige, freilich mit Streichungen, Ergänzungen und Umstellungen versehene Handschrift, deren Teile sich wie durch ein Wunder an verschiedenen Orten wiederfanden. Auch die Quellen des »Marmorbildes« können in diesem Band abgedruckt werden. So bietet er im Ganzen das Ergebnis eines mühsamen Puzzles, welches aber das ganze einschlägige Textmaterial bereitstellt und hoffentlich neue Erkenntnisse zu vermitteln vermag.
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