Jenseits von Kitsch und Kommerz lädt Andrea Schwarz dazu ein, die Passionszeit und das Osterfest neu zu entdecken. Alltagsnah und ehrlich, behutsam und zupackend nimmt sie ihre Leserinnen und Leser mit, sich auf dem Weg von Aschermittwoch über Ostern bis hin zu Pfingsten den Dunkelheiten des Lebens zu stellen und offen zu werden für Auferstehung und neues Leben, das vielleicht auf ganz verblüffende und unerwartete Weise erfahren werden will. Ein Buch voller Hoffnung, Vertrauen und Begeisterung, die ansteckt. Ostern? An Karfreitag ist alles so traurig, die Feier der Osternacht - unmögliche Uhrzeit! - und dazu ist es noch so kalt! Das Osterfeuer ist ja ganz nett - und das Osterhochamt mit dem Kirchenchor auch ganz schön ... aber was heißt das eigentlich: Auferstehung? Warum die Verehrung eines Kreuzes, warum das Feuer in der Osternacht - und kann ein Toter wirklich wieder lebendig werden? Weihnachten und Ostern aber gehören zusammen - und auch das Pfingstfest, das wahrscheinlich noch mehr Fragen aufwirft, gehört dazu. Und alle drei Feste sind nicht nur nette Erinnerungen an das Leben eines Menschen vor zweitausend Jahren, sondern sie haben etwas mit unserem Leben zu tun. Zur Krippe gehört das Kreuz - zum Leben gehört der Tod. Leben ist nicht nur nett, freundlich und harmonisch. Leben kann manchmal ziemlich wehtun. Und jeder, der verspricht, dass er daran etwas ändern kann, lügt. Angst und Einsamkeit, Krankheit und Schmerz, Tod und Verzweiflung werden bleiben. Und doch haben sie nicht das letzte Wort. Das ist die Botschaft von Ostern. Dieses Fest nimmt das Dunkel nicht weg, aber es sagt uns zu, dass Gott mit uns geht, durch alle Dunkelheiten hindurch. Und dieses Fest ist die Zusage, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern das letzte Wort hat immer die Liebe. Deshalb ist Ostern anders. Es geht nicht um Schokolade-Osterhasen und um gekochte und gefärbte Eier. Es geht nicht um den Osterbrunch und das tolle Festtagsmenü. An Ostern geht es um das Leben. Ostern ist die Einladung, einen neuen Anfang zu wagen. Ostern ist die Einladung, neu zu beginnen durch alle Dunkelheiten, Traurigkeiten, Ängste und Einsamkeiten hindurch. Ostern - das ist das fahle Licht eines Morgens, an dem kein Halleluja gesungen wird. Aber das leere Grab, die weggewälzten Steine allen Toden zum Trotz vom Leben erzählen. Eigentlich ist Ostern ganz anders. Und deshalb feiern wir Ostern auch fünfzig Tage lang - und das endet erst mit Pfingsten und dem Kommen des Heiligen Geistes. In ihm schenkt Gott seine Kraft und seine Liebe - weil er das Leben will, weil er unser Leben will, damit es neu anfängt. Ostern ist also eigentlich ganz anders. Es fängt neu an. Aber erfahren werden wir das nur, wenn wir es leben.
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