Auf den ersten Blick bestimmt Diskontinuitat die Arbeit von Eberhard Havekost. In ihrem Sinn für Realismus sind einige der neuesten Gemalde aus den Jahren 2017-2019 geradezu perfekt. Das Kanguru auf dem Titel fixiert den Betrachter, es wirkt geblendet vom grellen Licht, moglicherweise vom Scheinwerfer eines Autos. Sein Korper ist wie erstarrt, die Haltung eine Vorwegnahme der Rigor mortis. Andere Bilder sind abstrakt, vereinen dynamische und gestische Pinselstriche mit dem Abschaben von Farbe. Auf anderen Bildern sind Farben wie etwa ein leuchtendes Orange, Zitronengelb oder Scharlachrot ineinander verschmiert, deuten einen Rauchnebel an. Dann wirkt wieder ein schwefliges Grün fast gleichförmig und damit ein wenig gelblich, als ätze es sich sauer, stickig und beißend durch die Leinwand. Der Vorgang des Malens wird chemisch, wenn Eberhard Havekost Schicht um Schicht Farbe mit Terpentin entfernt, sie also wieder verflüssigt, damit sie sich aufzulösen scheint. So gehen die Bilder von Eberhard Havekost weiter als die Realität. Sie kreisen um die Auflösung des Objekts, denn es geht ihm in seinem Werk um Rekonstruktion, etwas sehen und es wieder aufbauen. Das Bild aber bleibt flach, ist nicht nur Imagination, sondern bleibt Objekt, ist weich und so mit unterschiedlichen Bedeutungen aufladbar.
Ausstellung:
CFA Contemporary Fine Arts Berlin, 26/4-1/6/2019
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