Aufgrund der politischen Umwälzungen der letzten zwanzig Jahren in der Region Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA) gewann die deutsch-arabische Hochschulzusammenarbeit eine strategische Bedeutung für die deutsche Entwicklungspolitik. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützte zwischen 2005 und 2020 den Aufbau von zehn kooperativen Studienprogrammen mit Partneruniversitäten in Ägypten, Jordanien und dem Libanon. Diese Programme hatten das Ziel, einen entwicklungspolitischen Impact in Bereichen wie nachhaltige Stadtentwicklung, integriertes Wassermanagement, Förderung erneuerbarer Energien sowie wirtschaftlicher und politischer Transition zu erzielen. Bisher fehlen theoretisch fundierte Untersuchungen zur komplexen Durchführung solcher Studienprogramme. Diese Studie untersucht aus organisationstheoretischer Perspektive, wie Kooperationspartner gegenseitiges Vertrauen aufbauen, institutionelle Legitimität erlangen und Ressourcenabhängigkeit umgehen können, um internationale Hochschulstudienprogramme nach der Gründungsphase zu verstetigen. Mittels umfassender Dokumenten- und Interviewbasierte Analyse der Bedingungen der Entstehung und Umsetzung der Studienprogramme werden Mechanismen der kooperativen Governance identifiziert, die die Programmverstetigung fördern. Abschließend typisiert die Studie Organisationsformen deutsch-arabischer Hochschulkooperationen und gibt Empfehlungen für Initiatoren und Förderer kooperativer Studienprogramme.
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