Das Verhältnis zwischen der Treuhand und den Gewerkschaften gehörte schon früh zu den umstrittenen Aspekten der ostdeutschen Transformation, ist jedoch bis heute kaum erforscht. Christian Rau untersucht erstmals auf breiter Quellenbasis, wie Gewerkschaften und Treuhand miteinander verhandelten. Er beleuchtet die Rolle ostdeutscher Betriebsräte, die oft Proteste initiierten, aber auch erstaunlich pragmatisch agierten. Er bringt nicht nur Licht in die Grautöne und Dynamiken des politischen Alltags der Transformation, sondern zeigt auch, wie nachhaltig die Verhandlungen zwischen Treuhand und Gewerkschaften die politische Kultur der Berliner Republik prägten. Sie ebneten den Weg zum Bündnis für Arbeit, dessen Scheitern zur »Agenda 2010« führte. Die Treuhand warf damit ihre Schatten bis in die Gegenwart.
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