Selbstreparaturen, ein Phänomen der gesprochenen Sprache, erfordern sprachliche Selbstevaluation. Studien konzentrieren sich daher auf die Sprache Erwachsener und zeigen, dass Selbstreparaturen insbesondere sprachspezifisch differierenden syntaktischen Regularitäten unterliegen. Kindern wird die Fähigkeit zur Evaluation weitgehend nicht zugetraut, sodass ihre Selbstreparaturen bisher kaum Beachtung finden.
Die Arbeit verknüpft drei Felder der Sprachwissenschaft: die kontrastive Linguistik, die Spracherwerbs- und die Mehrsprachigkeitsforschung. Die empirischen Analysen, basierend auf 3.015 Selbstreparaturen von monolingualen und bilingualen Erwachsenen und Kindern, fokussieren die Syntax von Selbstreparaturen im Deutschen und Spanischen im Rahmen der Generativen Grammatik. Herausgestellt werden sprachspezifische Reparaturorganisationen im Deutschen und kaum betrachteten Spanischen, der bisher unerforschte quantitative und qualitative Erwerb von Strategien im Erstsprach(en)erwerb und spezifische Merkmale von Selbstreparaturen deutsch-spanisch bilingualer Sprecher. Die Ergebnisse bestätigen die angenommene Forschungsrelevanz und bestärken schließlich den Vorschlag einer Integrativen Konversationstheorie, da einzelne Konzepte der Generativen Grammatik gestützt, andere hingegen entkräftet werden.
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