"Malthus, der 68er Bewegung zugehörig, hat eine Ausländerin geheiratet und seine Kinder antiautoritär erzogen. Er ist Wissenschaftler, ein gesellschaftskritischer Kopf; nun muß er ohnmächtig erleben, wie sein Sohn sich mit rechten Gruppen anfreundet und wie die eigene Familie ihren Zusammenhalt verliert, muß erleben, wie er, der doch in der »Akademie« der aufgeklärteste Geist ist, nun als Vater eines Sohnes vor Gericht steht, der einen Schwarzen umgebracht hat: der Sohn, ein Antisemit, ein Nationalist, und die Tochter entpuppt sich als graues Mäuschen mit Banker zum Freund.
Tankred Dorst hat ein Stück zu einem aktuellen Thema geschrieben: Bei allen Verzweigungen geht es ihm letztlich um das Fremde in uns und außerhalb von uns, das sich nicht umarmen läßt. Dorst denkt da weiter, wo es anfängt, weh zu tun."
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