Jacques, der älteste Sohn der Grant-Tanerans, ist ein Spieler und Müßiggänger und ständig in Geldnöten. Mit seinen unheilvollen Machenschaften beherrscht er die ganze Familie: Seine Mutter kann ihrem Liebling nichts abschlagen, der Vater mischt sich längst nicht mehr ein, Henri, der Jüngere, eifert ihm nach. Nur Maud versucht sich dem Diktat des großen Bruders zu entziehen. Um der Familie aus ihrer finanziellen Misere zu helfen, soll sie den vermögenden Bauernsohn Pecresse heiraten. Doch anstatt die Rolle zu spielen, die man ihr zugedacht hat, wagt Maud einen Ausbruchsversuch - an der Seite eines andern, von dem sie sich ihr Glück erhofft.
Mit Die Schamlosen gelang der damals 29jährigen Marguerite Duras ein leidenschaftlicher erster Roman über die Tyrannei von Liebe und Haß, Schuldgefühl und Manipulation, Abhängigkeit und Selbstbetrug - kurz: über die subtilen seelischen Grausamkeiten, wie sie nur im Schoß der Familie möglich sind.
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