
Wohl kaum ein anderes sprachliches Phänomen hat in Deutschland in den letzten Jahren so viel gesellschaftliche Aufmerksamkeit erregt und kontroverse Debatten nach sich gezogen wie die Femininmovierung (Studentin, Arbeitgeberin, Youtuberin etc.). Im öffentlichen Diskurs verhandelt - und nicht selten politisch instrumentalisiert - werden dabei Fragen unter anderem zu gendergerechtem Sprechen, zu sprachlicher Diskriminierung und Normierung. Weniger beachtet ist, dass es seit einigen Jahren (seit Doleschal 1992) eine prosperierende linguistische Forschung zu diesem Themengebiet gibt. Diese Arbeiten thematisieren wortbildungsspezifische Fragen zu Reihenbildung und Beschränkungen (phonologisch, morphologisch, semantisch und pragmatisch) der Movierung und ihrer Basen, sie fokussieren aber auch die mit der Movierung verbundenen Lesarten und Assoziationen, deren historischen und dialektalen Formenreichtum und konstruktionelle Einbindung. Der vorliegende Band widmet sich in insgesamt 19 Beiträgen aus linguistischer Perspektive und mit empirischen Zugängen der Movierung, historisch, dialektal, gegenwartssprachlich und sprachvergleichend. Thematisiert werden Fragen zu System, Norm und Gebrauch dieses Wortbildungsmusters.
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