Europa steht derzeit nicht nur ökonomisch unter Druck. Mit der Wiedervereinigung des Kontinents wurde ein vordemokratisches Nationsmodell wiederbelebt, das Bürgerrechte nach kulturellen Zugehörigkeiten gewährt. Die Politisierung kultureller Differenz schwächt die Staaten in ihrem sozialen Zusammenhalt und bedroht ihre Souveränitätsrechte. Das vorliegende Buch zeigt auf, wie autoritäre Systeme des 20. Jahrhunderts die Kultur für Europa-Konzepte missbrauchten, die auf rechtlicher Ungleichheit, sozialer Ausgrenzung und Kriegen basierten. Unser heutiges Europa wird als Friedenprojekt nur dann überleben, wenn es Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als Kulturleistungen bewahrt und sein Bekenntnis zur Nichteinmischung und territorialen Integrität von Staaten erneuert.
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