Was bedeutet der Niedergang der diktatorischen Regime in Südeuropa? Welche Tendenzen, Entwicklungen haben zu ihrer Krise oder ihrem Zusammenbruch beigetragen? Welche politischen und sozialen Kräfte werden im Innern dieser Staaten und von außen den Umbruch und seinen Verlauf auf lange Sicht bestimmen? Fest steht, daß die Wirtschaften sowohl Portugals als auch Griechenlands und Spaniens partiell abhängige Wirtschaften sind. Fest steht auch, daß über diese Abhängigkeit die innenpolitische Entwicklung dort gesteuert, notfalls »korrigiert« werden kann. Steht eine neue Strategie politischer Einflußnahme auf der Tagesordnung? Die Untersuchung des französischen Politikwissenschaftlers Poulantzas prüft die Chancen der Befreiung dieser Gesellschaften aus den Fesseln der Diktatur im Rahmen ihrer Abhängigkeit von den »Metropolen« und ihrer relativen »Unterentwicklung» innerhalb des europäischen Staatensystems. - Ganz ohne Zweifel sind die Entwicklungen bis zum Sommer 1976, die Poulantzas darstellt, von hoher politischer Bedeutung nicht nur für die unmittelbar betroffenen Länder, sondern auch für die Zukunft der westlichen Gesellschaften, für ihre Wirtschaftsstrategie, ihre Bündnisse und ihre Parteienkonstellationen. Veränderungen wie diejenigen in Portugal, Griechenland und Spanien beeinflussen zwangsläufig die politische Geographie Europas - vielleicht nicht nur Europas.
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