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Omschrijving

Die Organisation, so die These GÃ¼nter Roths, antizipiert soziale Probleme sowie Entwicklungen in der Verwaltungsumwelt und verarbeitet diese nach von ihr entwickelten Regeln. Je mehr sie diese Regeln - in Wechselwirkung mit ihrer institutionellen, politischen, Ã¶konomischen und gesellschaftlichen Umwelt - formell und informell definiert, desto mehr wird sie zur Institution. Desto mehr ist die Sozialverwaltung mit ihren FachverbÃ¤nden und den horizontal und vertikal verflochtenen Fachverwaltungen an der Entwicklung der Problemsicht, an der Aufgabendefinition und organisatorischen LÃ¶sungskonzepten beteiligt. Richtungweisende Bedeutung hatten der Deutsche Verein fÃ¼r Ã¶ffentliche und private FÃ¼rsorge, der Deutsche StÃ¤dtetag sowie die Kommunale Gemeinschaftsstelle fÃ¼r Verwaltungsvereinfachung (KGSt). Mittels fachlichem Austausch, Publikationen, Tagungen etc. prÃ¤gten sie Leitgedanken und organisatorische Konzepte bis hin zu gesetzlichen Regelungen.

Daraus resultiert eine Reihe von PhÃ¤nomenen: So ist schon vor und trotz einer Â»losen KopplungÂ« an Vorgaben des Zentralstaates eine wachsende Â»IsomorphieÂ« der Organisation der kommunalen Sozialverwaltung festzustellen. Es entwickelte sich - so die quantitativ vergleichend und qualitativ vertiefend angelegte Untersuchung - eine Organisation, die durch enormes Wachstum und Differenzierung gekennzeichnet ist, was nur mittelbar und mit zeitlicher VerzÃ¶gerung durch VerÃ¤nderungen in der Verwaltungsumwelt bestimmt und relativ losgelÃ¶st von den Aufgaben verlief. DarÃ¼ber hinaus bestand seit der Weimarer Republik ein hohes MaÃ an KontinuitÃ¤t der Organisation, der rechtlichen Grundlagen, der Aufgaben sowie der fachlichen Leitbilder. Ein enormes institutionelles BeharrungsvermÃ¶gen bedingte also eine Â»pfadabhÃ¤ngigeÂ« Entwicklung - trotz tiefgreifender politischer Systemwechsel sowie Ã¶konomischer und sozialer Krisen.