Nachdem der »IS« in Trümmern lag und »Kalif« al-Baghdadi im Oktober 2019 von US-Truppen getötet wurde, schien der »Krieg gegen den Terror« einmal mehr beendet. Aber der Dschihadismus ist längst eine globale Bewegung geworden, der Dutzende von Organisationen angehören - und mit Gewalt allein ist ihr nicht beizukommen.
Seit drei Jahrzehnten verfolgt Asiem El Difraoui als Filmemacher, Journalist und Wissenschaftler diese Entwicklung. Er traf Kampfgefährten bin Ladens in Khartum und PR-Strategen, die in Berlin-Charlottenburg Propagandavideos produzierten. In Kriegsgebieten wie Bosnien, dem Irak oder in Afghanistan hat er selbst den Terror gegen die Bevölkerung miterlebt. Und immer wieder kam der Terror auch zu ihm, wie in Gestalt der Anschläge 1995 und 2015 in Paris, die sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ereigneten.
Kenntnisreich und anschaulich schildert Difraoui, wie der Dschihadismus entstanden ist, wie seine Denkmuster und PR-Strategien sich gewandelt haben und woraus die Hydra ihre Kraft bezieht. Was macht die todbringende Ideologie gerade auch für junge Menschen in Europa attraktiv? Welchen Anteil hat der Westen, haben die Medien an ihrem Erfolg? Und wie kann es gelingen, ihre Macht zu brechen? Ein aufrüttelnder Appell, sich einer der größten Gefahren der Gegenwart zu stellen.
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