Der Erste Weltkrieg hält immer noch ein paar Überraschungen für diejenigen bereit, die ehemalige Schlachtfelder bereisen und Archive durchforsten wollen. Die Höhe 108, deren Hügel zwischen der Aisne und der Marne den östlichen Riegel des Chemin des Dames formten, war einer der Hauptschauplätze des Ersten Weltkrieges. Ihr strategischer Wert machte sie zwischen 1914 und 1918 zu einem von Franzosen und Deutschen erbittert umkämpften Sektor; der Stillstand der Aisne-Front führte an diesem Ort zu neuen Formen der Offensive; dort überlappten sich durch die deutsche Besatzungsherrschaft die Erfahrungen der Soldaten mit denen der Zivilbevölkerungen hinter der Front; und nicht zuletzt trägt die Landschaft auch heute noch die Zeichen dieser beinahe vergessenen Tragödie. Die Höhe 108 sehen ermöglicht es zu verstehen, wie dieser Konflikt auf beiden Seiten der Front, von Franzosen und von Deutschen, erlebt wurde und warum er zu dem Großen Krieg werden konnte, der das 20. Jahrhundert dermaßen prägte.
19 Beiträge, jeder von vier Händen in deutsch-französischer Zusammenarbeit von sieben jungen Historikern geschrieben, präsentieren eine verflochtene Geschichte des Großen Krieges, ausgehend von einem Ort, der zum Schlachtfeld geworden ist. Fünf Archivare sprechen über die Bedeutung der Archive für das wiedererwachte wissenschaftliche Interesse am Ersten Weltkrieg, das durch das hundertjährige Jubiläum ausgelöst worden ist. Sie zeigen damit, wie sehr die Erinnerung an den Großen Krieg Teil einer Erinnerungspolitik ist, die in jedem Land andere Züge annimmt. Das reich illustrierte Buch erscheint gleichzeitig auf Deutsch und auf Französisch.
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