Hans Magnus Enzensberger schaut in diesen 99 Meditationen genau hin: Die Wolken sind ihm Fremdes und Gleichnis menschlichen Lebens. Er hält das einzelne Kleine, das Flüchtige fest und gibt ihm die Würde des Moments; und er fragt nach dem Ewigen, sucht das Gesetz, in dem Geborenwerden und Sterben nur zwei Seiten des Vergänglichen sind. »Das Ende der Welt kommt ohne Beobachter aus«, heißt es, aber so lange läßt Enzensberger sich die Neugier nicht nehmen. Und nicht die Gelassenheit, sich mit einer Spezies zu beschäftigen, von der eines feststeht: »daß sie uns überleben wird/um ein paar Millionen Jahre/hin oder her«.
Eine Minute lang nicht hingeschaut,
schon sind sie da, plötzlich, weiß,
blühend ja, aber wenig handfest -
ein wenig Feuchtigkeit, hoch oben,
etwas Unmerkliches, das auf der Haut
hinschmilzt: rasanter Übergang
von Phase zu Phase - schön und gut.
Doch auch die Physik der Wolken
hat nicht alles im Griff ...
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