»Was können wir tun? Ich denke, wir müssen fortfahren, Menschen und ihre Geschichten auf die Bühne zu schreiben, und weiter versuchen, auf unsere Weise die dunklen Geheimnisse unserer Existenz aufzuspüren, das Leben, unser Leben zu reflektieren, zu erkennen und auch zu feiern.«
Ganz einzigartig und unvergleichbar ist, wie Tankred Dorst und Ursula Ehler in ihren Stücken diesen Themen nachspüren und wie es ihnen bei manch dunklen, düsteren Geschichten gelingt, diese immer auch als sinnliches Theater zu inszenieren, voller Spielwitz und Lebensfreude. So ist Die Legende vom armen Heinrich ein Fest für die Liebe und ein Spiel vom Tod, erzählt Was sollen wir tun vom Scheitern großer Utopien und bewahrt sie zugleich. Mit Harrys Kopf hat Dorst Heinrich Heine in lebensvollen und melancholischen Szenen ein Denkmal geschaffen, 'Wegen Reichtum geschlossen' ist die anarchische, wüste Komödie über die Gier des Menschen nach Besitz. In den Krieg versetzt uns 'Große Szene am Fluß', ein raffiniertes Dialogspiel über Simulation und Wahrheit. Ein Fest der Ironie ist 'Die Freude am Leben', denn das Stück führt das, was wir gemeinhin mit diesem Titel verbinden, ad absurdum. Schließlich gibt Tankred Dorst uns mit seinem Monolog 'Kupsch' den Einblick ins Innere einer zutiefst zerrissenen Persönlichkeit, in der das »Ich« und das »Andere« einen erbitterten Kampf ausfechten.
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