Für Julio Cortázar war die Gattung der kürzeren oder längeren Erzählung zeitlebens eine seiner quasi natürlichen Ausdrucksformen, die er ebenso virtuos wie reflektiert benutzte. Kein Wunder, daß eine seiner unvergeßlichen Erzählungen, Der Verfolger, den legendären Jazzmusiker Charlie Parker zum Gegenstand hat. Wie er benutzt er Motiv und Variation, geht aus von einem festen Punkt in der Wirklichkeit und endet, unmerklich sich emporschraubend, an einem Ort jenseits der Realität, nur erreichbar in der Phantasie.
Phantastisch sind auch die Unterweisungen in den Geschichten der Cronopien und Famen: Wie man richtig weint, singt, Treppen steigt oder eine Uhr aufzieht. Die Cronopien, kleine »grüne und feuchte« Subjekte, schleichen sich schnell, ehe man sich versieht, in die eigene Welt ein und leben vor, was wir tun müssen, um »Tag für Tag von neuem uns Weg zu bahnen in der klebrigen Masse, die sich Welt nennt.«
»Ein klitzekleines Cronopium suchte den Haustürschlüssel auf dem Nachttisch, den Nachttisch im Schlafzimmer, das Schlafzimmer im Haus, das Haus auf der Straße. Hier hielt das Cronopium inne, da es, um auf die Straße zu gehen, den Haustürschlüssel benötigte.«
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