Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem deutschen Ostbrandenburg die polnische Ziemia Lubuska. Kerstin Hinrichsen untersucht in ihrer Studie, wie diese Region nach 1945 politisch konstruiert und im Laufe der folgenden Jahrzehnte zu einem Teil Polens wurde. Sie analysiert die sich verändernden territorialen Markierungen, die Genese und Bedeutungsverschiebungen des Begriffs >Ziemia Lubuska< und die mühevolle Etablierung regionaler Institutionen. Die Konstruktion des Gebietes zeigt sich als ein bis heute nicht abgeschlossener Prozess der Regionsbildung, der die verschiedenen Phasen des polnischen Nachkriegsregionalismus exemplarisch widerspiegelt.
Dr. Kerstin Hinrichsen studierte Kulturwissenschaften und Geschichte Ostmitteleuropas in Frankfurt (Oder), Wroc?aw und Berkeley. Sie promovierte 2015 an der Universität Siegen.