Der im Gefolge der langen ökonomischen Krise des Feudalismus (14. Bis 15. Jahrhundert) einsetzende qualitative Wandel der Gesellschaften Europas war gekennzeichnet vom Streben nach einer konsequenzenreichen Umstrukturierung politischer Herrschaft, die dann im Rahmen einheitlicher Nationalstaaten und gestützt auf die Effektivität und Autorität zentral gelenkter Institutionen durchgesetzt wurde. Dieser Prozeß, den Anderson mit einer Fülle von Materialien aus vier Jahrhunderten (16. Bis 19. Jahrhundert) belegt, ist die Geschichte der Eroberung aller (nationalen) gesellschaftlichen Bereiche durch den politischen Staat, der Herausbildung seines hegemonialen Anspruchs. Anderson zeigt, daß die Rationalität, auf die sich das absolutistische Staatssystem gründete, eine für die Geschichte der Neuzeit typische und entwicklungsbestimmende eigene Logik hatte: nämlich die einer auf Dauer nicht mehr kontrollierbaren Abhängigkeit der politischen Machtträger von den durch sie selbst geschaffenen Institutionen. - Dieser Band ist die Fortsetzung von Andersons 1978 auf Deutsch erschienener Studie Von der Antike zum Feudalismus. Spuren der Übergangsgesellschaft (es 922).
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