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Omschrijving

Das 20. Jahrhundert wird Europa und der Welt mit dem Selbstbestimmungsrecht der VÃ¶lker ein ungelÃ¶stes Problem hinterlassen. Verbunden damit bleibt die Suche nach dem RechtstrÃ¤ger - dem "Volk". Zwei Ordnungsmodelle konkurrieren dabei um die Gunst des VÃ¶lkerrechts.

Das Werk stÃ¶Ãt zwar im allgemeinen Sprachgebrauch fÃ¼r "Volk" auf die Bedeutungsinhalte politische Gemeinschaft, Territorialvolk und ethnische Gemeinschaft. Ausgehend von Hugo Grotius - dem "Vater" des modernen VÃ¶lkerrechts - ist "Volk" aber ursprÃ¼nglich die politische Gemeinschaft (Civitas) und damit das Staatsvolk, woran weder die FranzÃ¶sische Revolution noch der Amerikanische UnabhÃ¤ngigkeitskrieg und auch nicht die nationalen Befreiungskriege in Europa etwas Ã¤nderten. Der Ablehnung des im 19. Jahrhundert entstandenen NationalitÃ¤tenprinzips - des anderen Ordnungsmodells - durch die damalige VÃ¶lkerrechtslehre folgte im 20. Jahrhundert die widersprÃ¼chliche Idee der Selbstbestimmung der VÃ¶lker. In der Charta der Vereinten Nationen und in anderen vÃ¶lkerrechtlichen VertrÃ¤gen findet sich zwar das Selbstbestimmungsprinzip, dennoch ist "Volk" auch dann immer noch das Staatsvolk, trotz eines im Ã¼brigen ungeklÃ¤rten Volksbegriffes. Einzelfallanalyse und internationale Rechtsprechung zeigen eine erneute Ablehnung des ethnisch-nationalen Konzepts in der Praxis besonders im Rahmen der Dekolonisierung; das ethnisch-nationale Konzept spielt seine Rolle im Bereich des Minderheitenschutzes. Wo neue Staaten gegrÃ¼ndet werden sollen oder wo eine bestimmte Art der ReprÃ¤sentation der BevÃ¶lkerung im Staat gefordert wird, steht dies in einem latenten SpannungsverhÃ¤ltnis zur geschÃ¼tzten staatlichen IntegritÃ¤t. Eine Entbindung von BevÃ¶lkerungsgruppen aus dem Staatsvolk soll dennoch in bestimmten FÃ¤llen mÃ¶glich sein und durch die Staatengemeinschaft vorgenommen werden kÃ¶nnen, wobei ein RÃ¼ckgriff auf das Selbstbestimmungsrecht nicht nÃ¶tig ist.

Das Werk wird abgerundet durch einen Nachtrag zum Kosovo-Konflikt.