Emotionen und Affekte spielen in der Erziehung eine zentrale Rolle. Allerdings wird dieser Zusammenhang bislang vor allem mithilfe psychologischer Ansätze beleuchtet. Dabei geraten soziale Dimensionen der Erziehung aus dem Blick. Dieses Buch fragt demgegenüber in Bezug auf praxistheoretische, phänomenologische und neumaterialistische Affektverständnisse nach der Konstitution und Wahrnehmung von Erziehung als einem sozialen Phänomen. Im Zentrum steht die These, dass Erziehung im dynamischen Zusammenwirken von Praktiken und Diskursen und in den Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern entsteht und vor dem Hintergrund der darin enthaltenen affektiven Dimensionen intelligibel wird. In der Interpretation von videografierten Szenen aus Kita, Schule und Universität werden Figuren des Affektiven ausgearbeitet, in denen jene Momente der Konstitution und der Wahrnehmung des Pädagogischen, auch in ihrer Untrennbarkeit voneinander, deutlich werden. Der Affektbezug erscheint dabei selbst als Methode und insofern als Bezugspunkt einer relationalen Theorie und Empirie des Pädagogischen.
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