Gegenstand dieses Buchs sind mittelalterliche Beichten in deutscher Sprache. Solche Texte dienten dazu, in liturgischem und außerliturgischem Gebrauch das Bewusstsein und das Bekenntnis von Schuld auszudrücken. Die dreigeteilte Studie bietet kommentierte Editionen bislang unbekannter, selbstständig überlieferter Beichttexte des 13. und 14. Jahrhunderts sowie phänomenologische Untersuchungen ihrer Überlieferungs- und Textstrukturen. Auf dieser Grundlage erarbeitet Bruchhold Typologien der Überlieferungsträger und der Beichttexte, die systematisch alle vor dem 13. Jahrhundert entstandenen Beichten einbeziehen. Auf diese Weise werden zeitliche, räumliche und soziale Entwicklungszüge der Textsorte und ihrer Überlieferung sichtbar. Eine Gebrauchsgeschichte der jüngeren Beichttexte, die die phänomenologischen und typologischen Befunde miteinander verknüpft, schließt die Studie ab.
Mit dieser Darstellung liegt erstmals eine Geschichte der Textsorte Beichte von ihren frühmittelalterlichen Anfängen bis an die Schwelle der frömmigkeits- und textgeschichtlichen Umbrüche des 15. Jahrhunderts vor, die den Wandel ihrer Überlieferung, ihrer Textgestalten und ihrer Gebrauchsfunktionen beschreibt.
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