Der Begriff "mittelalterliche Kampfkunst" beschwört Bilder von Rittern in Rüstungen herauf, die Schwert, Lanze und Axt schwingen. Obwohl diese Vorstellung durchaus richtig ist, ist die Grundlage des ritterlichen Kampfes eine ausgeklügelte Nahkampfart, die sich darum dreht, mit – und gegen – den Dolch zu kämpfen, eine tödliche Waffe, die sowohl der Selbstverteidigung als auch als Ultima Ratio dient.
In Die Kunst der Waffen, Band I: Der mittelalterliche Dolch bietet Guy Windsor eine gründliche Anleitung zu den Prinzipien und der Anwendung des italienischen Dolchkampfs, so wie er im 1410 verfassten Manuskript Il Fior di Battaglia niedergeschrieben wurde. Die Leser werden Schritt für Schritt damit vertraut gemacht, wie sie sich diese sechshundert Jahre alte Kunstform aneignen können: Über die richtige Dolchauswahl geht es zu den Stichtechniken; über Kampfstellungen zu Schritten und Drehungen; über Entwaffnungen zu Hebeln und Würfen; über sicheres Fallen zu ausgefeilten Einzel- und Partnerübungen und schließlich zum Überprüfen unter erschwerten Bedingungen im Freikampf.
Dieses Buch stellt sowohl eine grundlegende Einführung in die Kunst dar als auch eine Methodik für das weitere Training. Es gibt dem völligen Anfänger einen soliden Ausgangspunkt, bietet aber auch nützliche Übungen und Anregungen für das fortgeschrittene Kampfkunsttraining. Wer sich bereits mit anderen traditionellen Messerkampfkünsten und modernen Militärtaktiken auseinandergesetzt hat, wird viele vertraute Techniken in diesem alten System wiederfinden.
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