Der moralische (oder präziser: der metaethische) Relativismus erfreut sich außerhalb philosophischer Fachkreise großer Beliebtheit. Innerhalb der akademischen Philosophie steht der Relativismus dagegen in denkbar schlechtem Rufe. Die Fachdiskussion beschränkt sich zumeist darauf, den Relativismus mit Bezug auf semantische Überlegungen wieder aus der Debatte zu verbannen, um sich dann den angeblich wirklich relevanten Alternativen in der Metaethik zuzuwenden (Realismus, Irrtumstheorie, Expressivismus). Diese Arbeit bemüht sich darum, den metaethischen Relativismus als ernstzunehmende Position innerhalb der metaethischen Debatte zu etablieren.
Teil I handelt zunächst von den Gründen, an einem Objektivismus in der Moral zu zweifeln. Argumente gegen den Objektivismus werden kritisch untersucht und teils verworfen, teils als stichhaltig herausgestellt. Teil II wendet sich im Anschluss an aktuelle Entwicklungen in der Semantik den theoretischen Ressourcen zu, die der metaethische Relativismus zur Verteidigung gegen das sogenannten "Argument aus der verlorenen Meinungsverschiedenheit" nutzen kann. Die These der Arbeit lautet: Es gibt Grund am Objektivismus zu zweifeln und der Relativismus stellt eine plausible Alternative dar.
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