Ihrem ethischen Schwerpunkt zum Trotz sind die Testamente der Zwölf Patriarchen bislang hauptsächlich im Hinblick auf literarkritische Fragestellungen untersucht worden. In der vorliegenden Arbeit wird mit der Frage nach dem Verhältnis von ethischen und anthropologischen Aussagen in den Testamenten erstmals der inhaltliche Kern der Schrift eingehend erforscht.
In einem ersten Schritt werden die ethischen Weisungen der Testamente in den Blick genommen und die Herkunft sowie die verbindenden Elemente der Tugend- und Lasterparänese herausgearbeitet. In einem zweiten Schritt wendet sich die Arbeit den anthropologischen Aussagen der Schrift zu, die ebenfalls auf Herkunft und verbindende Elemente hin befragt werden. In einer Zusammenschau der beiden großen Teile des vorliegenden Buches zeigt es sich, dass ethische und anthropologische Aussagen vom Autor der Testamente im Rahmen seiner theologischen Ansichten planvoll aufeinander bezogen werden.
Mit der detaillierten inhaltlichen Erschließung der ethischen und anthropologischen Aussagen der Testamente der Zwölf Patriarchen liefert diese Studie einen Beitrag zur Erforschung hellenistisch-jüdischer Toraparänese, der aufgrund der zahlreichen Parallelen der Testamente zu neutestamentlichen und frühjüdischen Schriften für Neutestamentler und Judaisten gleichermaßen von großem Interesse ist.
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