In der Abhandlung wird der Stil der Texte aus dem Info-System untersucht. Das Info-System diente den inhaftierten Mitgliedern der RAF in den 1970er Jahren dazu, der Haftsituation zum Trotz die Kommunikation untereinander aufrechtzuerhalten.
Da die in den Info-Texten verwendete Ausdrucksform als Gruppenstil zu kategorisieren ist, wird im Theorieabschnitt der Untersuchung der Forschungsstand zu diesem Stiltyp referiert, bevor ein systemtheoretischer Ansatz zur Erklärung gruppenstilistischer Phänomene entwickelt wird. Dafür wird die luhmannsche Kommunikationstheorie (sozio-)linguistisch reformuliert, indem die von Luhmann genannten kommunikativen Selektionen mit den sprechakttheoretischen Teilakten ins Verhältnis gesetzt werden. Damit wird es möglich, die Bedeutung von Stil für die Anschlussfähigkeit von Kommunikation systemtheoretisch zu erklären.
Im Analyseabschnitt werden unter Berücksichtigung der verwendeten Textsorten und mit Hilfe eines über- und intertextuellen Vergleichsverfahrens die Stilelemente ermittelt, die sich zum Gruppenstil der RAF im Info-System synthetisieren. Auf Grundlage der detaillierten Beschreibung der Stilstruktur werden Sinnzuschreibungen formuliert, die u.a. die revolutionäre Sprachgewalt der RAF thematisieren.
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