Von den Brüdern Grimm ist viel die Rede - doch ein Bruder ist heute vergessen. Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz machen sich auf die kulturhistorisch-philologischen Spurensuche nach dem schwarzen Schaf der Familie.
Ferdinand Grimm (geboren 1790 in Hanau und mit 55 früh gestorben in Wolfenbüttel) sammelte ebenfalls Märchen und Sagen und war ein großer Kenner der Schriftkultur seiner Zeit. In seinem unglücklichen, eigenbrötlerischen Leben half er auch seinen Brüdern beim Zusammentragen von Erzählungen. Anders als seine Brüder ging er direkt zu den Leuten und hörte ihnen bei ausgedehnten Wanderungen zu. Doch die »Brüder Grimm« blieben immer nur Jacob und Wilhelm: Seine drei Anthologien veröffentlichte Ferdinand unter verschiedenen Pseudonymen, wohl, um seinen Brüdern nicht ins Gehege zu kommen.
So ist ein immenser, weitgehend unbekannter Schatz entstanden, aus dem in diesem Buch geschöpft wird. Es versammelt Sagen, Märchen, Briefe und andere Texte neben einem ausführlichen biographischen Essay, der dem »fremden Ferdinand« endlich Gerechtigkeit widerfahren lässt.
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