Auf der Grundlage eines Korpus (2773 Texte aus taz, FR, SZ, FAZ, Welt) wird die Diskussion um die Legitimität von Auslandseinsätzen der Bundeswehr diskurslinguistisch untersucht. Es werden diskursrelevante Argumente identifiziert, deren Gebrauch und Erwähnung quantifiziert, Diskursakteure anhand ihrer Argumentationen charakterisiert sowie der Verlauf des Diskurses skizziert. Diese historisch-erklärende und -verstehende, induktiv und heuristisch vorgehende argumentationsanalytische Sprachgebrauchsanalyse sieht darin, in der Tradition der Düsseldorfer Schule, einen wesentlichen Zugangspunkt zur Beschreibung kognitiver, affektiver sowie volitiver Dispositionen einer gesellschaftlichen Kollektivität. Durch die Identifizierung prototypischer Argumente werden gleichzeitig das argumentative Inventar, die wesentlichen Akteure sowie Kontinuitäten und Brüche in Gebrauch und Erwähnung von Argumenten und Auftreten dieser Akteure in den Blick genommen. Auf der theoretischen Grundlage konstruktivistischer Sprachgebrauchsforschung werden deskriptive Aussagen über das gesellschaftlich akzeptierte wie strittige Wissen im Zeitraum 1990 bis 2015 zu einem diskurslinguistisch bislang weitgehend unerschlossenen Themengebiet getroffen.
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