Demosthenes' Rede Gegen Aristokrates (or. 23) wurde für einen Paranomieprozess verfasst, in dem der Kläger ein zugunsten des im Dienste des Thrakerkönigs Kersobleptes stehenden Söldnerführers Charidemos beantragtes Dekret als gesetzwidrig zu erweisen suchte. Sie stieß bislang vornehmlich bei Alt- und Rechtshistoriker/-innen als Quelle für die Geschichte Thrakiens in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts bzw. als Materialsammlung archaischer Gesetzestexte auf einiges Interesse. In der Klassischen Philologie hingegen fand sie kein großes Echo - wohl auch, weil sie ihren Leser/-innen Widerstände entgegensetzt, die ohne geeignete Hilfsmittel schwer zu überwinden sind. Mit dem vorliegenden, um Text und Übersetzung ergänzten Kommentar wird der Versuch unternommen, durch detaillierte sprachliche wie inhaltliche Erläuterungen, inklusive einer kritischen Analyse des stellenweise komplizierten Gedankengangs, den Zugang zu einer rhetorisch brillanten Rede zu erleichtern, die ein größeres Publikum verdient hat.
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