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Nicolai Hartmanns Aufsätze über Werte und verwandte Einzelphänomene bieten einen Einblick in die wichtigsten Themen seiner Wertphilosophie und dokumentieren zugleich die Weiterentwicklung seines ethischen und werttheoretischen Denkens bis in die Nachkriegszeit. Zudem verdeutlichen die Texte Hartmanns Positionierung gegenüber Klassikern wie Aristoteles, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche. Die Grundfragen der Werttheorie und Wertethik beschäftigten Nicolai Hartmann sein ganzes akademisches Leben. Entsprechend sind im Laufe der Zeit neben seiner monumentalen Ethik verschiedene Aufsätze entstanden, in denen sich Hartmann mit einschlägigen Werte-Einzelphänomenen befasst, seinen eigenen Gesamtentwurf umreißt oder sogar aktualisiert. So formuliert er etwa seine grundlegende These von Werten als "Problem", reflektiert das Verhältnis von Werten und kulturell vermittelten Wert- oder Sinnerfahrungen und beschreibt Wertphänomene im Ästhetischen. Zentral ist auch die Frage nach der Beziehung von Werterfahrung und "sittlichen Forderungen", die er mit Blick auf historische Vorläuferfiguren und Gegenentwürfe einordnet. Insgesamt ergibt sich das Bild eines reichen wertphilosophischen Denkens, das ausgehend von heutigen Debatten schon deshalb attraktiv ist, weil es die Frage nach Werten nicht auf moralphilosophische Probleme reduziert und angesichts von Erfahrungen von Geschichtlichkeit und kultureller Vielfalt sprachfähig ist. In seiner umfassenden Einleitung ordnet Herausgeber Moritz von Kalckreuth die verschiedenen Texte in den Kontext des Gesamtwerks Hartmanns, der philosophischen Debatten zu seinen Lebzeiten und der heutigen philosophischen Diskussion um Werte ein.