Die Macht der Schönheit ist die Macht eines ihrer Wahrnehmung eingeschriebenen Versprechens. Menninghaus' Studie untersucht elementare Bestimmungen dieses Versprechens und Eckdaten seiner Geschichte bis hin zum heutigen Kult von styling und shaping. Stendhal hat das Versprechen der Schönheit bündig das »Versprechen des Glücks« genannt. Ein Versprechen ist aber nicht zugleich die Einlösung dessen, was es verspricht. Daher ist nicht nur nach der Verheißung der Schönheit, sondern auch nach den Kosten, Kehrseiten und dem möglichen Scheitern der mit Schönheit assoziierten Versprechen zu fragen: Warum etwa müssen die Protagonisten antiker Schönheitsmythen meist eines frühen Todes sterben? Warum setzt sich der Pfau, das emblematische Tier der Darwinschen Ästhetik der Evolution, mit seinem spektakulären Federschmuck den Gefahren verminderter Beweglichkeit und erhöhter Sichtbarkeit für Beutetiere aus? Und ist, umgekehrt, die Schönheit ein evolutionsbiologischer Vorteil? Was verheißt die Schönheit, was ist ihr Versprechen?
Die Studie kombiniert die Lektüre von Schönheitsmythen mit einer umfassenden Sichtung evolutionstheoretischer Theorien zur Funktion ästhetischen Unterscheidens, einer Neubestimmung von Theoremen der philosophischen Ästhetik und geschichtlichen Perspektivierungen von Schönheitseffekten.
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