Schoeller untersucht die sprachliche Herausforderung, die damit einhergeht, erlebte Hintergründe und Zusammenhänge zu formulieren. Wird eine situative Komplexität zur Sprache gebracht, so klärt sich häufig erst, "um was es geht", und zwar auf eine Weise, die einen weiterdenken und -fühlen lässt. Dabei entstehen bisweilen äusserst ungewöhnliche Aussagen. Untersucht wird in dieser Studie die Präzision einer tastenden Formulierung, die eine nicht vorhersehbare Entwicklung von Bedeutung zulässt. Eine solche Bedeutung ist sprachphilosophisch kaum mit den Modellen der Repräsentation oder der Konstruktion zu erfassen, auch durchbricht sie den Rahmen der Ordinary Language Philosophy. Unter Berücksichtigung der Ansätze des Embodiment entwirft Schoeller im Schnittfeld von Pragmatismus, Phänemenologie, Hermeneutik, Psychologie und Kognitionswissenschaften eine Bedeutungstheorie, in der situatives Erleben und Sprachgebrauch differenzierend und klärend interagieren. Ein gründlicheres Verstehen des Formulierungs-Prozesses kommt auch im Alltag einer nicht-reduktiven und subtilen Sprachpraxis im Umgang mit gewöhnlicher Erfahrung entgegen.
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