»Ich weiß, was ich bedarf! - ich bedarf, daß ich meine Freiheit behalte. Zu was? - dazu, daß ich das ausrichte, und vollende, was eine innere Stimme mir aufgibt zu tun.« Auch bei der Herausgabe der Briefwechsel mit ihrem Bruder Cemens, mit Karoline von Günderrode und mit Goethe hat sich Bettine auf ihre Freiheit berufen und sie praktiziert: die Freiheit künstlerischen Gestaltens und Umgestaltens. Es scheint, als habe sie beim Komponieren und Umkomponieren der Briefwechsel immer jene Erfahrung intensiv erlebt, die Ernst Bloch einmal genannt hat: »des Ausformens rätselhafte Seligkeit«. Der erste Band der Bettinen-Ausgabe schlägt den Bogen von Bettines früher Lebensepoche in die vierziger Jahre, in denen Bettine die Briefromane »Cemens Brentano's Frühlingskranz« und »Die Günderode« publizierte. In Dokument und Darstellung rekonstruiert der Kommentar auf der Textgrundlage der Erstdrucke die Doppelperspektive von Originalbriefwechsel und späterer romanhafter Ausformung. Zukünftiger Beschäftigung mit Bettine bietet die neue Edition ihrer Werke die bislang in der Textherstellung verläßlichste und in der Kommentierung ausführlichste Grundlage.
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