Der Universitätslehrer, Schriftsteller, Theaterkritiker Alfred Simon hat ein Buch über Beckett geschrieben - es ist sowohl dem Leben als auch dem Werk dieses ungewöhnlichen Autors gewidmet. »30 Jahre dauert es schon, 30 Jahre, daß ich mich mit Beckett beschäftige. Denn schließlich verweist Beckett jeden von uns auf sich selbst.« Und in seinem Vorwort zum Buch skizziert Simon seinen Autor. »Mit zwanzig Jahren, als Student, dem eine glänzende Universitätslaufbahn offenstand, hatte Beckett noch keinerlei Berufung zum Schriftsteller in sich entdeckt. Mit dreißig Jahren, inzwischen Wahl-Pariser, auf vertrautem Fuße mit Joyce stehend und von einer allergischen Abneigung gegen die Lehrtätigkeit erfüllt, erkennt er schließlich, daß es für ihn nur eines gibt: Schreiben, und er akzeptiert die Literatur als 'Strafarbeit'. Mit vierzig Jahren bekennt er, daß er bislang ein völlig falsches Selbstbild gehegt hat. Er beschließt, französisch zu schreiben. Samuel Beckett hat endlich zu sich gefunden. In den zehn Jahren, die nun folgen, bringt er ins Theater, in den Roman, in das moderne Denken, etwas ebenso Neues und Fundamentales ein, wie es zu ihrer Zeit Rimbaud, Nietzsche, Proust, Joyce oder Kafka getan hatten, etwas, das über den Moden der Zeit steht, den Moden des 'nouveau théatre', des 'nouveau roman' oder der 'nouvelle philosophie'. Und dennoch ist er stets aktuell.
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