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Wir lernen die Geschichte kennen, die einmal dazu führen wird, dass es, viele Jahre später, zur Gründung von 'Sophienlust' kommen wird. Der Weg dahin schildert eine ergreifende, spannende Familiengeschichte, die sich immer wieder, wenn keiner damit rechnet, dramatisch zuspitzt und dann wieder die schönste Harmonie der Welt ausstrahlt. Das Elternhaus Montand ist markant – hier liegen die Wurzeln für das spätere Kinderheim, aber das kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch keiner ahnen. Eine wundervolle Vorgeschichte, die die Herzen aller Sophienlust-Fans höherschlagen lässt.
Die Gedanken stürmten auf sie ein wie hungrige Wölfe, und sie wusste nicht, was sie tun, wie sie sich Stefanie gegenüber verhalten sollte. So verwirrt hatte sich Denise schon lange nicht mehr gefühlt. Marcels Geständnis, er hätte sich in Stefanie verliebt, stürzte sie in solch einen Gewissenskonflikt, dass alle anderen Probleme mit einem Mal an Bedeutung verloren. Wie sehr hätte sie ihren beiden besten Freunden gegönnt, dass sie zusammen glücklich werden konnten, denn es war ihr aufgefallen, dass auch Stefanie Marcel sehr gern sah. Doch würde diese Liebe eine Zukunft haben? Immerhin erwartete Stefanie ein Kind von einem anderen Mann. Sollte sie es ihr trotzdem sagen, oder würde sie die Freundin damit nicht noch mehr in Verwirrung stürzen, da sie schon jetzt nicht mehr ein noch aus wusste? War es grausam, es ihr zu sagen, oder vielleicht noch grausamer, es zu verschweigen? »Ein Königreich für deine Gedanken, liebste Freundin«, sagte Stefanie, die unbemerkt das Esszimmer betreten hatte. »Was ist los? Du hast doch hoffentlich keine Geheimnisse vor mir?« Die Frage sollte scherzhaft klingen, doch im Nachgang konnte man ziemlich gut den besorgten Unterton hören, wenn man dafür sensibel genug war. Denise besaß diese Sensibilität, für die sie dankbar war, weil sie auf diese Weise möglichen Problemen manchmal schon auf die Spur kam, ehe sie überhaupt entstanden. Gleichzeitig jedoch machte ihr diese Gabe das Leben deutlich schwerer, denn es konnte geschehen, dass sie selbst ihren Gefühlen nicht vertraute und deshalb noch bedeutend aufmerksamer war, um nichts zu übersehen. Sie drehte erschrocken den Kopf herum und schaute der Freundin direkt ins Gesicht. »Wie kommst du darauf?«, fragte sie vorsichtig. »Du kannst mir nichts vormachen, Liebes. Wir sind seit Jahren beste Freundinnen, schon vergessen?