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Von »Pseudowissenschaft« hat jeder schon einmal gehört: Man denkt an Praktiken und Behauptungen, die zwar wie Wissenschaft aussehen, aber irgendwie falsch, irreführend oder unbewiesen bleiben. Schnell wird man sich auf eine Liste von Lehren verständigen können, die unter diesen Begriff fallen: Astrologie, Phrenologie, Ufologie, Kreationismus, Eugenik und vieles mehr. Aber dennoch ist die Frage, was diese Bereiche zu »Pseudo« macht, nicht leicht zu beantworten. Viele Annahmen, die wir heute als Pseudowissenschaft ansehen, waren lange Zeit Lehrmeinung. Angesichts der Heftigkeit der aktuellen Auseinandersetzungen um die Leugnung des Klimawandels oder die Anti-Impf-Bewegung besteht dringender Bedarf an einer plausiblen Grenzziehung.»Am Rande« erkundet die Versuche, diesem Problem der Abgrenzung gerecht zu werden. Michael D. Gordin argumentiert, dass wir durch das Verständnis von Lehren, die sich als Alternative zu wissenschaftlichem Wissen begreifen, viel darüber lernen, wie Wissenschaft in der Vergangenheit funktioniert hat und heute funktioniert. Warum wird eine Doktrin als pseudowissenschaftlich verteufelt? Wer hat die Autorität, solche Abgrenzungen vorzunehmen? Wie wird der Status der Wissenschaft durch politische oder kulturelle Kontexte geprägt? Und wie unterscheidet sich Pseudowissenschaft von wissenschaftlichem Betrug?Michael D. Gordin führt seine Leserinnen und Leser durch eine überraschend vielfältige Reihe von marginalisierten Lehren. Er betrachtet die Parapsychologie (ESP), den Lyssenkoismus, den wissenschaftlichen Rassismus und die Alchemie, um den Streit über die Definition dessen, was Wissenschaft (nicht) ist, besser zu verstehen. Am Rande ist ein historisch-systematischer Streifzug durch Grenzgebiete des Wissens und ermöglicht die Orientierung in den wissenschaftlichen Kontroversen der Gegenwart.