»Esther Kinskys Gedichte lesen unsere Welt mit allen Sinnen und horchen in vergessene, aber dafür nicht weniger konstitutive Schichten der Sprache hinein. Die mysteriösen Sprüche des alttestamentarischen Propheten Jeremiah aufgeschlagen in der Hand, die ins Mark treffenden Töne von Schuberts Winterreise im Ohr, so entwirft Am kalten Hang eine stark assoziative Landschaft der Trauer und des Schmerzes. Im Spannungsverhältnis zu diesen an die Grenzen geistiger Integrität rührenden Gebilden steht eine sich unter jedem Gedicht fortsetzende lyrische Kurzprosa. Es handelt sich dabei um eine Art von mikrotextueller Italienischer Reise, die sich aber, fern jeglicher Kulturbeflissenheit, als Wanderung 'durchs Gebirge' in 'eine Fremdnis' erweist. Begegnungen mit verschiedenen Landstrichen zwischen Elbe und Olevano verdichten sich in Korrespondenz mit den Gedichten zu einem intensiven und ergreifenden Selbstgespräch über Leid, Fremdsein, Tod und Gedächtnis.« - Iain Galbraith
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