Je ungehemmter die Verbreitung von Bildern ist, je machtvoller ihre Wirkung, desto stärker ist auch der Verdacht der Täuschung, dem Bilder seit jeher ausgesetzt sind. Jenseits des bloßen Misstrauens gegenüber den Erscheinungen und einer Hinwendung zum »logos«, zum Ernst des Sinns aber stellt sich die Frage: Woher bezieht das Bild die Macht, die seine Oberfläche ausstrahlt? Von einem unvorstellbaren Grund? Von einem abwesenden Grund, vom Grund des Abwesenden her? Von einem Grund der Ähnlichkeit, dem nichts zu ähneln vermag?
Das Oszillieren des Bildes zwischen Oberfläche und Grund, zwischen Darstellung und Undarstellbarem, zwischen Heiligem und Gewalt ist das Thema der hier versammelten Untersuchungen Jean-Luc Nancys, die nicht nur einer ästhetischen Debatte über den Status des Bildes neue und gewichtige Impulse verleihen.
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