Die Mode ist bekanntlich wechselhaft, und doch folgt das elegante Leben seit jeher ungeschriebenen Regeln. In seinem 1830 für die Zeitschrift La Mode verfassten Essay widmet sich der junge Honoré de Balzac den ewig scheinenden Gesetzen der Eleganz, die er vor dem Hintergrund der politischen Zeitenwende der Julirevolution neu bestimmt. Gibt es einen angeborenen Sinn für die Toilette, oder kann jeder lernen, elegant zu sein? Was verrät die Kleidung über den Menschen in einer auf Klassenunterschieden gegründeten Gesellschaft? In der ästhetischen Orientierungslosigkeit, die mit dem Aufstieg des Bürgertums und einer neuen Finanzaristokratie einhergeht, verlangen diese Fragen nach neuen Antworten. Die Stichworte dazu liefert der Dandy, dessen ambivalente Rolle Balzac in diesem Buch erstmals einer Analyse unterzieht.
Die Abhandlung vom eleganten Leben, hier neu übersetzt und um bisher unpubliziertes Nachlassmaterial sowie die Studie »Modewörter« ergänzt, ist ein Schlüsseltext des Dandytums. Inspiriert von der legendären Stilikone Beau Brummell, den er in einem fiktiven Interview auftreten lässt, zeigt Balzac, dass Mode mehr ist als affektiertes Gehabe, und führt uns ein in die Geheimkunst der vornehmen Geister.
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